Donnerstag, 28. Februar 2013

Ohrendolch

Für meinen spätmittelalterlichen Söldner musste eine Nahkampfwaffe her. Kein große, nur ein Dolch. Lang ist mir dafür im Kopf ein Scheibendolch herumgegeistert, dann hab ich mit für eine Cinquedea interessiert.
Schließlich hab ich mich aber für einen Ohrendolch entschieden, in Italien des 14. und 15. Jh. in Mode.
Perfekt.

So ein Ohrendolch ist eine grazile Sache. Da wollt ich nicht so ein pummeliges LARP-Ding haben, also hab ich mich für einen Holzgriff entschieden, in den die Schaumstoffklinge mit dem Kernstab hineingesteckt wird.
Die Klinge ist rund um einen runden GFK-Kernstab (Durchmesser 4mm) aufgebaut, in den Holzgriff hab ich ein 4mm Loch gebohrt, wo der Überstehende Teil des Kernstabes hineingesteckt und verklebt wurde. Hier ist der Holzgriff noch in natur.
 Und hier bereits mit Leinölfirnis eingelassen. Das Holz ist übrigends Kirsche, vom selben Baum wie mein Wurzelstock. Es wird in der Sonne bestimmt noch weiter nachdunkeln.

Der Dolch ist gut 40 cm lang und liegt gut in der Hand. Ein schönes Stück.
Und ich liebe die Holzzeichnungen :)
Jetzt werd' ich mich 'mal schlau machen bezüglich einer Scheide für das Schmuckstück.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Römischer Opferaltar die Erste

Für Soronia Nova brauchen wir einen Opferaltar, es soll sich bei dem Spiel viel um Glauben und Aberglauben drehen.
Eines meiner Vorbilder war der Matronen-Altar im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.

Dabei geht es um einen Steinquader mit Sockel und stilisierten Rutenbündeln (Fasces), zwischen denen einen Opferschale aufgestellt wird. In dieser Schale soll dann auf einem Stück Kohle Weihrauch usw. verbrannt werden.

Da ich in der Marmorbearbeitung nicht so gut bin hab ich es mal mit Styropor versucht.
Die Styroporplatten hab ich mit Gips und Dübeln zusammengeklebt und danach begonnen, das ganze Styroporkonstrukt mit Gips zu bestreichen.

Mir ist diesmal leider der Gips ausgegangen. Wenn man vom Styropor nichts mehr sieht möchte ich den Gips abziehen und noch eine fesche Oberfläche machen, danach wird er bemalt. Mit welchen Farben weiß ich noch nicht, ich will's an sich nicht so grell haben. Mal schaun, ist ja noch Zeit.

Samstag, 23. Februar 2013

Handschuhe

Ich hab mal wieder den allwissenden Thursfield konsultiert, weil mir am letzten LARP im Schnee kalt in den Fingern geworden ist.
Handschuhe mussten also her. Wenn möglich welche, die ins Mittelalter gehören , damit sie zu meinem spätmittelalterlichen Söldner passen.

Das Schnittmuster hier ist nicht ganz vollständig, der Umriss des Hauptteils ist an sich Symmetrisch.
 Beim Aufstecken am Futterstoff.
 Die ausgeschnittenen Stoffteile für das Futter warten aufs zusammengenäht werden. Hier sieht man wie das Schnittmuster richtig gehört.
 Der Überstoff, der Daumen ist schon eingesetzt.
 Futter- und Überstoff nebeneinander, bereit zum einsetzen.


 Und so sieht das ganze nun fertig aus :)
Mit kleinen roten Stulpen, wenn ich will. Sie sind ein bisschen eng geworden, aber wenn ich mal drinnen bin, passen sie gut.

Nie wieder kalte Finger, hoffentlich :)

Freitag, 22. Februar 2013

Tiburnia-Karte

Ich blogge irgendwie nicht mehr.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich keine Lust mehr drauf hab - ich bin einfach zu nichts gekommen die Woche. Beziehungsweise dachte ich, meine neue Smartphone-Tasche ist einfach zu lächerlich, sie zu posten :)

Außerdem beginnen lagsam die Basteleien für Codex Deliae III - Das scharlachrote Grab. Das bedeutet aber auch, dass ich zwar viel basteln werde, das aber nicht bloggen kann, weil Spieler dieses LARPs hier mitlesen. Nach Pfingsten kann ich sicherlich ganz viel posten, davor wirds möglicherweise etwas dünner mit den Posts, ich bitte um Nachsicht.

Hier also ein altes Projekt, damit das hier nicht einschläft.

Die Landkarte von Tiburnia, dem LARP-Land von Tiburnias Träume, dessen letztes LARP offiziell 2009 stattgefunden hat (Wahrheit hieß es).
Seitdem wird Tiburnia nur noch indirekt durch ein paar Leute und deren Charaktere bespielt. Alina und ich reden zwar inzwischen schon laut darüber, das nach unseren überstandenen Diplomprüfungen zu ändern, aber bis dahin ist ja noch Zeit :)
Na ja, und Soronia Nova spielt zwar nicht auf Tiburnia selbst, aber quasi auf dessen Exklave :D

Hier also mal die Karte, mein ganzer Stolz. Wer mir eines der Vorbilder nennen kann, die ich verwendet hab, wird mal zu mir heim zum Essen eingeladen :)
Lang lebe Tiburnia!

Edit: Es ist arg, wie sehr das Hochladen die Farben der KArte verzerrt. Sie ist bei weitem nicht so grell, wie sie hier erscheint. So was Lästiges aber auch ....
Durch die niedrigere Auflösung wird man wohl auch wenige Vorbilder erkennen. Na, was solls, spar ich mir das Essen :D

Freitag, 15. Februar 2013

Der Zeichensaalcouch-Bezug

Zuallererst: ich mag mich natürlich nicht mit fremden Federn schmücken.
Die Couch, verortet im Architektur-Zeichensaal AZ 2 in der Alten Technik in Graz, ist der Sieger eines Zeichensaal-Wettbewerbes und wurde von den Leuten hier gebaut. Als dann ein Überzug her musste war die Nähmaschine gefragt, und da ich schon beim Couchbau keine Zeit hatte, war das meine Chance.
Zusammen mit Lucy und Vicky haben wir Stundenlang Stoffe ausgesucht, und mit Lucy und Hilfe vom Zeichensaal dann gings ans Überzüge nähen, und hier haben wir das Ergebnis:


Wieder eine coole Couch zum ausrasten und schlafen, denn was sonst sollte man im Zeichensaal machen? ;-)

Mittwoch, 13. Februar 2013

Spätmittelalterlicher Söldner

Mein heuriges Winterprojekt ist so gut wie abgeschlossen.
Ich hab mir in den Kopf gesetzt, einen spätmittelalterlichen Söldner zu machen. Warum eigentlich, wenn ich das Mittelalter doch eigentlich gar nicht mag? Nun, ich hab eine schöne Vorlage gefunden. Nicht zweifelsfrei historisch, aber was ist das schon?
Abgebildet ist laut den Illustratoren Liliane und Fred Funcken ein italienischer Armbrustschütze 1375, als frühes Spätmittelalter. Dabei handelt es sich um eine der wenigen Darstellungen von Mittelalterlichen Gewändern, die mir überhaut gut gefällt. Also dachte ich, was solls!

Dank Hubis grandioser Hilfe ist schon bald ein ansehnliches Ergebnis heraus gekommen, und dank vielen Folgen Simpsons, Spartacus und Co. konnt ich auch die Handnäharbeiten zufrieden fertig stellen.

Hier sichbar sind die einzelnen Schichten. Zuoberst die Unterwäsche. So kann man auch wenns heiß ist rumlaufen, denk ich. Hier trage ich eine Bruche und ein Leibhemd aus Leinen, das Leinenwams ist um die Taille geknotet, denn es hält die grünen Beinlinge in Position. Dei roten Überbeinlinge sind mit Lederbändern unterm Knie gefestigt und aufgerollt.
Hier trage ich das Wams, allerdings nicht völlig geschlossen. Es ist recht eng und steif und betont vor allem die Taille. Viel Essen darf ich damit nicht :)
In dem Lederbeutel sind Specksteinwürfel, Goldzähne und Münzen drinnen.
Und hier zuoberst die Jacke, mit ausgestopfter Brust. Die Ärmel der Jacke plüschen ein wenig und weichen damit von der Vorlage und vom angestrebten späten 14. Jh. ab, sie wären später, aber so kann ich mich besser bewegen und es sieht mächtiger aus.

 Jetzt musste noch ein ordentlicher Hut und ein fescher Kettenkragen her, aber das wurde eh schon unten beschrieben. Hier steht der Charakter, Ighinio Fannullo sein Name, offensichtlich italophil.

Man beachte bitte die weißen Punkt-Handnähte bei der Jacke und bei den beiden Schichten darunter, die bei den Händen und der Knopfreihe gut zu sehen sind.
Die beiden Bilder sind mit seinem Bruder Jargo entstanden, zwei Streithähne.
 Nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit, die beiden sind nicht sehr friedfertig.

Mein erster Mittelalter-Charakter. Fotos mit Helm folgen bald, da ist er ja schon.
Es fehlt noch die Bewaffnung (Armbrust), die dazugehörigen Bolzen, ein Bolzenköcher, ein Spanngurt, ein Dolch und die Stiefel. Letztere sind allerdings schon bestellt und kommen im April, hoff ich.

Und so sieht das ganze im Sommer aus :)

Und zum Vergleich, wie es geworden ist von der Konzeptionierung bis zum Ende:

Montag, 11. Februar 2013

Stilus die Zweite

Eigentlich war mein Plan ja, einen Strigilis zu schmieden, aber das Messing sagte


Leider abgebrochen, daher machte ich aus dem Rest noch einen letzten Stilus, von denen ich nun drei Stück habe. Immerhin :)

Mittwoch, 6. Februar 2013

Der Stilus

Der Inspiration von Zny's Bastelblog folgend hab ich ein einst gescheitertes Experiment wiederholt, diesmal mit Erfolg!

Ich wollte aus einer Messingstange einen Stilus schmieden. Das ist ein Antiker Messingstift, mit dem man auf einer Wachstafel schreiben konnte.
Nun, so eine Wachstafel hab ich schon, und nun hab ich wieder zwei von den Schreibgeräten :)

Dienstag, 5. Februar 2013

Goldzähne

Mein neuester LARP-Charakter soll ein grober Söldner sein. Die Idee hatte ich schon lange im Hinterkopf, dass er über das ausgestorbene Schlachtfeld zieht und die Leichen plündert und ihnen die Goldzähne ausschlägt.
Daher hab ich mit Goldzähne gebaut, da gibts tolle Vorlagen :)

Die Zahnwurzeln sind zum Teil auf weißem Puppenkopf-Fimo, das ich noch daheim hatte, die Kronen aus goldenem Effect-Fimo, allerdings hab ich mit goldener und schwarzer (bei den Wurzeln) Akrylfarbe nachgeholfen.

Und da wandern die Zähne in meinen Beutel, in der Hoffnung, dass ich sie zum Würfeln als Einsatz auf den Tisch lege :)


Montag, 4. Februar 2013

Cornu

Ich muss gestehen, nicht gerade eine Glanzleistung.

Bei der Heimfahrt vom Epic Empires 2012, die 14 Stunden gedauert und einen Nachtzug inkludiert hat, hab ich völlig verschlafen, wohl im Zug oder im Taxi heim, die Rohre meines römischen Cornus [Anm.: ein antikes römisches Signalinstrument] vergessen.
Wie üblich bei meinem Glück unauffindbar, kein Fundbüro und keine Taxistelle oder sonst was hat die Dinger jemals wieder gesehen. *moser moser*

Jetzt will ich aber wieder ein Cornu haben, mir aber kein Neues kaufen, also denk ich mir, dass ich die Rohre doch werd ersetzen können.

Na mal schaun, was ich da zusammen gepfuscht hab.
Hier sieht man mal das neue Rohr. Natürlich hab ichs in Messing nicht bekommen, aber ich dachte mir, dass Kupfer auch geht, irgendwie ...
Im Hintergrund sieht man noch den erhaltenen Schalltrichter und daneben in Bildmitte die erhaltene Holzstange des alten Instruments.
 Mit viel Mühsal und rumgepfusche hab ich am einen ende das Rohr verjüngt und ans andere Ende den Schalltrichter gesteckt. Zumindest klingts so halbwegs.
 Hier noch mal das Mundstück-Ende, noch mit Klebestreifen abgedichtet.
 Die Teile vor dem Zusammenbauen
 Das zusammengesteckte Horn
 Jetzt muss es nur noch Trocknen (hab in meiner Verzweiflung mit Epoxidharz gepatzt), dann werd ich eventuell undichte Stellen noch mit Kautschuck oder so abdichten.
Und dann hoffentlich wieder spielen können!
Was für ein Pfusch, ich trau es mich gar nicht hochzuladen ...

Samstag, 2. Februar 2013

Robin-Hood-Hut

 Für meinen spätmittelalterlichen Söldner musste ein passenderer Hut her, als ich ihn hatte. Da er gleichzeitig Schütze und auch ein bisserl ein Jäger ist, dachte ich an so einen klassischen Jägerhut, wie ihn auch Robin Hood aufhat.
Dabei hab ich eine bezaubernde Vorlage gefunden, bei Diu Minnezit.
Die Qualität und den Aufwand hab ich nicht angestrebt, und für meinen Söldner passt eine einfache Haube eh viel besser.

Beim Schnittmuster hab ich etwas improvisiert, Volagen aus dem Web überarbeitet und so zu dem Ergebnis gekommen:

Hier haben wir das Schnittmuster/pattern für den Robin Hood Hut.
Da sieht man die Abmessungen (mein Kopf hat ca. 60 cm Umfang). Entlang der gestrichelten roten Linie muss genäht werden!

 Hier ist beim Schnittmuster der Falz schon umgeklappt:
Ich hab mithilfe des Schnittmusters aus braunem Lodenstoff und aus grünem Wollstoff je zwei Stücke zugeschnitten und entlang der starken Rundung von der einen bis zur anderen Kante genäht. Entlang der flachen Rundung hab ich Hut und Futter dann mit der Hand zusammen genäht.

Der fertige Hut, schon fesch umnäht und mit Fasan-Schwungfedern geschmückt. Passender, fand ich, als protzige Straußen-, Pfauen- oder Fasanschwanzfedern. Außerdem irgendwie passend, weil ich das Privileg hatte, die Federn selbst aus dem (sehr wohlschmeckenden) Vogel zu rupfen.
 Naja, das Foto ist jetzt nicht so grandios, aber hier hab ich den Hut auf. Immerhin :)
  
Weil man mit einem Mal nicht genug haben muss, hab ichs hier noch mal versucht, in anderen Farben, aber mit dem gleichen Kozept.